SPD-Landtagsabgeordnete besuchen AWO Gießen

SPD-Landtagsabgeordnete besuchen AWO Gießen

Die beiden Abgeordneten ließen sich von Geschäftsführer Jens Dapper über die Arbeit der AWO in Gießen und über die vielfältigen Angebote im Bereich der Kinderbetreuung, der Versorgung und Pflege älterer Menschen sowie bei der Wiedereingliederung alleinstehender, wohnungsloser und suchtkranker Personen informieren.
Dapper erklärte den Abgeordneten, dass der AWO Stadtkreisverband in Gießen etwa 630 Mitglieder habe und der Träger sämtlicher AWO Einrichtungen in Gießen sei. Zu diesen Einrichtungen zählen unter anderem sieben Kindertagesstätten/Familienzentren, vier Kindertagespflegeeinrichtungen, ein Seniorenpflegeheim sowie Seniorentagespflege, ambulante Pflege, Hilfen im Haushalt, Essen auf Rädern usw. Damit ist die AWO in der Region ein großer Arbeitgeber mit etwa 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ein Schwerpunkt liegt dabei in der Betreuung von Seniorinnen und Senioren. So werden in den Bereichen ambulante, teilstationäre und stationäre Versorgung rund 700 Senior/innen betreut. Allein im Bereich der stationären Pflege mit 205 Bewohnern sind 192 Mitarbeitende eingesetzt.
Viele Themen geht die AWO mit Projektpartnern an. So versucht man aktuell im Austausch mit der JLU, der THM, dem UKGM, TransMIT und weiteren Kooperationspartnern Konzepte zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen zu entwickeln, um Sterbenden eine Verlegung in ein anderes Versorgungsumfeld zu ersparen und ihnen unabhängig vom Sterbeort ein menschenwürdiges Sterben zu ermöglichen. Dazu werden u.a. speziell ausgebildete Palliativfachkräfte eingebunden.
Besonders interessierten sich die beiden SPD-Politiker/innen für die innovativen Projekte der AWO im Bereich der Digitalisierung und Pflege. Seit 2017 ist die AWO in Gießen Kooperationspartner der Technischen Hochschule Mittelhessen und „erstes Lehrpflegeheim in Hessen für Gesundheitswissenschaften im Bereich der Pflege“. Hier sammeln dann Studierende des Studiengangs Medizinisches Management wichtige Erfahrungen in der Praxis und erforschen beispielsweise die Anwendung digitaler Assistenzsysteme in der Pflege. Neben einigen Praktikanten gibt es derzeit mit vier Studierenden Dienstleistungsverträge. Von diesem Austausch profitieren sowohl die Studierenden als auch die AWO Gießen bei der Pflege.
Ein weiteres wegweisendes Entbürokratisierungsprojekt betrifft die Digitalisierung der Abrechnungsprozesse in der ambulanten Pflege. Ende 2018 wurde projekthaft mit der komplett papierlosen Übermittlung von Leistungs- und Rechnungsdaten begonnen. Die Pflegeperson kann dabei ihre Dienstleistungen und deren Abrechnung direkt ins Handy eingeben und so übertragen. Die Prozessveränderungen führen zu einer zeitnahen, transparenten Abrechnung und sorgen für deutlich mehr zeitliche Ressourcen zur optimalen Kundenbetreuung in der ambulanten Pflege. „Die Pflege wird immer eine menschliche und damit persönliche Dienstleistung bleiben. Das ist uns besonders wichtig. Die Prozesse drum herum können aber so digitalisiert werden, dass sie Vereinfachung und zugleich Entlastung für die Mitarbeiter/innen bringen, so dass sie dadurch mehr Zeit für die Pflege haben,“ so Dapper.
Lisa Gnadl lobte den guten und informativen Austausch: „Es ist erfreulich zu sehen, wie die AWO und der Wissenschaftsstandort Gießen mit seinen beiden Hochschulen sich hier in der Kooperation gegenseitig inspirieren, voneinander lernen und auf diese Weise Konzepte entstehen, die die Pflege einfacher machen und zu mehr Hinwendung zum Patienten führen.“ Frank-Tilo Becher zeigte sich erfreut, einen so zukunftsorientierten Sozialdienstleister in Gießen zu haben: „Die Gesellschaft wird älter, die Bevölkerung Gießens wird älter. Der Bedarf an jeder Art von Pflege wächst beständig. Dies gilt erfreulicherweise auch für die Betreuung von Kindern. Die AWO in Gießen gibt uns die Sicherheit, bei den meisten sozialen Dienstleistungen auch in Zukunft gut aufgestellt zu sein.“

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